30.05.2019

Was wäre das Leben ohne Feste

Oft hört man von Menschen ab einem gewissen Alter den Satz: „Was gibt es für uns schon noch zu feiern?“ Das klingt ganz schön resigniert – so, als ob das Leben keine Freude mehr bereit hält. Aber ist das so?

Unseren Alten ist die Nachkriegszeit noch in lebhafter Erinnerung. Die ganze bisher vertraute Welt lag in Trümmern, sowohl äußerlich in Gestalt zerstörter Häuser, als auch im Innern: Der Krieg war verloren, und es stellte sich immer deutlicher heraus, wie groß die Verbrechen waren, die im Namen des deutschen Volkes begangen worden waren. Aber führte das zur Resignation? Ganz im Gegenteil! Alle packten zusammen an, um Häuser und Gesellschaft wieder aufzubauen. Einer half dem anderen, Meinungs- und Klassenunterschiede traten weit in den Hintergrund.

Diese extrem arbeitsreiche Zeit brachte aber auch eine neue Feierkultur hervor. Nach vollendetem Tagwerk traf man sich am Abend zum Reden oder Singen. In provisorisch hergerichteten Scheunen oder Sälen wurde Musik gemacht und getanzt. So entstand eine enge Gemeinschaft, in der man sich wohl fühlen und auf die man sich verlassen konnte. Dieses Gefühl half über viele Widrigkeiten und schlimme Situationen hinweg.

Eine Lage, in der man aufeinander angewiesen ist, ist für niemanden angenehm. Sie kann jedoch zu einem angenehmen Gefühl führen, wenn sich Geborgenheit einstellt und die schöne Gewissheit, nicht allein zu sein.
So geht es uns auf der St. Barbarahöhe. Im Haus wohnen Menschen, die sich nicht mehr alleine versorgen können, also auf Hilfe angewiesen sind.

In unseren Bungalows leben Menschen, die fast so alt, aber noch rüstig und selbständig leben. Gegenseitig können sie sich vieles geben. Bei gemeinsamen Aktivitäten wie Gymnastik oder Sitztanz kommt man sich näher. Es kommt zu gegenseitigen Besuchen, wo gemeinsame Erinnerungen aufgefrischt werden. Anekdoten werden erzählt, es wird gelacht und manchmal auch geweint. Das alles verbindet.

Schöner Ausdruck der Verbundenheit sind unsere gemeinsamen Feste. Jede bringt ihre Fähigkeiten ein, ob Lieder, Gedichte, tatkräftige Unterstützung, musikalische, künstlerische, kreative Talente oder Ideen für gemeinsame Unterhaltung. Die Vielfalt der Talente macht jedes Fest zu einem Erlebnis. In der Gemeinschaft sind wir und fühlen wir uns stark und geborgen.

Caritas SeniorenZentrum St. Barbarahöhe Auersmacher St.- Barbara-Höhe 1, D-66271 Kleinblittersdorf 06805 / 39-0 06805 / 39-109 info@st-barbarahoehe.de
Hausleitung
Jessica Stauch
Pflegedienstleitung
Sandra Latz